Startseite        Blutegel

Das Ansetzen von Blutegeln könnte man auch als kleinen Aderlass bezeichnen. Jedoch entzieht der Blutegel nicht nur einfach Blut, er sondert Blutgerinnungshemmer in die Bissstelle ab. Das führt dazu, dass diese Wunden noch so lange nachbluten.

Im Wesentlichen bestehen diese Blutgerinnungshemmer aus den Enzymen Hirudin und Heparin. Damit wird das „dickflüssige“ Blut verdünnt. Frisches, unverbrauchtes Blut fließt zur Region der Bissstelle. Das ist es, was  bei der Behandlung mit Egeln bewirkt werden soll. Es wird eine Entgiftung von krankem Gewebe, Blut und Lymphe angestrebt.

Der Therapeut strebt mit dem Einsatz der Blutegel die allgemeine Wirkung auf eine Entzündungshemmung durch Erhöhung der Permeabilität des Blutes an. Die Wirkung auf ödematöse und andere Stauungen ist nachgewiesen. Der Egel soll Exsudate und Transsudate sowie Hämatome aufsaugen. Darüber hinaus wird eine allgemeiner Beruhigung, Schmerzverminderung und Krampflösung bezweckt. Die Widerstandskraft soll erhöht werden.

Hat sich der Blutegel vollgesaugt, lässt er von alleine los. Auf keinen Fall soll versucht werden den Egel gewaltsam zu entfernen.

Die Wunde ist mit einen stark saugfähigen Verband abzudecken, der groß bemessen sein muss. Die Bisswunden bluten noch bis zu 24 Stunden. Gegebenenfalls ist der Verband zu wechseln.

Indikationen der Blutegelbehandlung:

Kontraindikationen sind:

Damit die Egel beißen, muss einiges beachtet werden:
Egel sind sensible Tiere, die Unruhe und Helligkeit schlecht vertragen.
Ist das Patientenblut durch Medikamente verändert, kann dies auch ein Grund für mangelnde Bissfreudigkeit sein. Medikamente wie ASS (Acetylsalicylsäure - wirkt blutverdünnend) sollten mindestens 5 Tage vor der Blutegelbehandlung abgesetzt werden.
Aber auch Stoffe wie parfümierte Seifen und Cremes wirken auf den Egel abweisend.

 

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